Künstliche Intelligenz und Frieden
14. Jan 2024
In seiner
Predigt griff Borg-Manché die Worte Papst. Franziskus auf. Dieser sei davon
überzeugt, dass der Fortschritt von Wissenschaft und Technik zur Besserung des
menschlichen Zusammenlebens und zum Frieden in der Welt führen kann – allerdings
unter der Bedingung, dass „er zu einer
besseren Ordnung der menschlichen Gesellschaft, zu wachsender Freiheit und
geschwisterlicher Gemeinschaft beiträgt.“
Für den Papst stelle daher die Künstliche Intelligenz ein unverkennbares Zeichen der Zeit dar, das die Kirche nicht ignorieren darf. Dabei sei ihm sehr bewusst, dass die neuen Informationstechnologien auch ernsthafte, gefährliche Risiken in sich bergen – mit schwerwiegenden Auswirkungen für das gerechte Zusammenleben der Menschen und für den Frieden unter den Völkern.
Auf diesem Hintergrund kritisiere der Papst in seiner Friedensbotschaft den Einsatz von künstlicher Intelligenz für Desinformationskampagnen. Als weitere negative Folgen des KI-Missbrauchs nenne er: „Diskriminierung, Einmischung in Wahlprozesse, das Aufkommen einer Überwachungsgesellschaft, digitale Ausgrenzung und die Verschärfung eines Individualismus, der sich zunehmend von der Gemeinschaft abkoppelt.“
Vor allem melde Franziskus seine schwerwiegenden ethischen Bedenken in Bezug auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Krieg an. Leider geschehe dies trotzdem immer mehr. Laut Medienberichten spiele der Einsatz von künstlicher Intelligenz beim Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sowie beim verheerenden Gazakrieg eine entscheidende Rolle.
Künstliche Intelligenz solle, so der Papst, sinnvoll eingesetzt werden zur Förderung einer ganzheitlichen menschlichen Entwicklung – beispielsweise um wichtige Innovationen in der Landwirtschaft, in Kultur und Bildung, eine Verbesserung des Lebensstandards ganzer Völker sowie das Wachstum der menschlichen Geschwisterlichkeit und Solidarität zu bewirken. Nach Meinung des Papstes sei es unerlässlich, dass die Lehrenden das kritische Denken fördern.
Zum Ende seiner Friedensbotschaft hin fordere der Papst die internationale Gemeinschaft auf, „gemeinsam daran zu arbeiten, einen verbindlichen internationalen Vertrag zu schließen, der die Entwicklung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz in ihren vielfältigen Formen regelt.“ Und er äußere seinen Wunsch, dass alle Christinnen und Christen, die Gläubigen der verschiedenen Religionen sowie alle Frauen und Männer guten Willens in Harmonie zusammenarbeiten, um die Chancen der digitalen Revolution zu nutzen und „den künftigen Generationen eine solidarischere, gerechtere und friedlichere Welt zu übergeben.“